von Prof. Dr. Fritz Böhle, September 2020
Der Schutz gegen das Corona Virus konzentriert sich in der Politik auf Maskenpflicht, räumlichen Abstand und Desinfektion. Die Bewahrung und Stärkung der individuellen, physischen und psychischen Abwehrkräfte spielen nahezu keine Rolle.
Dies ist der Fall, trotz umfangreicher Forschungen zur Resilienz und zum Einfluss physischer und sozialer Einflüsse auf die Gesundheit. Die Risiken einer Infektion und die Möglichkeiten einer Genesung werden damit ausschließlich in einer naturwissenschaftlich dominierten (schul-)medizinischen Sicht betrachtet und beurteilt. Dies greift jedoch zu kurz. Wichtige Einflussfaktoren auf die weitere Verbreitung des Virus, die Möglichkeiten der Abwehr von Infektionen und die Förderung einer Genesung werden damit nicht erfasst.
Die Bewahrung und Schaffung gesundheitsförderlicher Arbeits- und Lebensbedingungen ist daher für die Politik ein ‚Gebot der Stunde‘.
Notwendig ist die Initiierung eines umfangreichen gesellschaftspolitischen Programms zur Erhaltung und Schaffung gesundheitsförderlicher Arbeits-und Lebensbedingungen. Die Vielzahl der hierzu bereits bestehenden Initiativen sind aufzugreifen, zu bündeln, weiterzuentwickeln und in die gesellschaftliche Bewältigung der Corona-Pandemie zu integrieren.
Die vieldiskutierte, geforderte und erwartete Veränderung der Gesellschaft durch und nach Corana hätte hier einen konkreten und nachhaltig wirksamen Ansatzpunkt.